Vorschläge des SPD-Ortsvereins und der SPD-Gemeinderatsfraktion zu einem Kunstkonzept für Malsch

Veröffentlicht am 01.09.2007 in Kommunalpolitik

Bei dem am 4. Juli 2007 im Bürgerhaus durchgeführten Ideen-Workshop wurde von verschiedenen Teilnehmern das Thema „Kunst in Malsch“ angesprochen. Auch die Malscher SPD hat sich in den vergangenen Monaten intensiv mit diesem Thema beschäftigt und Vorschläge zu einem Kunstkonzept erarbeitet, die nun an Bürgermeister Elmar Himmel übergeben wurden mit der Bitte, diese bei der weiteren städtebaulichen Entwicklungsplanung für Malsch zu berücksichtigen. Wir möchten diese Vorschläge auch Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger zur Kenntnis bringen.

Kunst bewegt – Kunst belebt (Dorf-Art Malsch) Malsch – mit seinen Ortteilen – ist eine Gemeinde, die bei allen schon vorhandenen Aktivitäten der Bürgerinnen und Bürger in den Ortsbildern eine deutliche Aufwertung erfahren kann. Viele lokal begrenzte Ideen sowohl von privater Seite wie von der Gemeindeverwaltung stehen zumeist unverbunden nebeneinander – seien es Initiativen wie Putz- und Pflanzaktionen oder Beschilderungen von einzelnen Häusern. Gleiches gilt für die Bemühungen des Malscher Einzelhandels, ein attraktives Verkaufsumfeld im Kernort zu schaffen. Ein Kunstkonzept für Malsch soll eine Klammer um diese Aktivitäten und Ideen bilden und dabei die Ortsbilder insgesamt in den Blick nehmen. Es geht darum vorhandene Initiativen mit neuen Gedanken zu verschmelzen. Eingebunden werden sollen dabei die bekannten, aber bisher eher isolierten Präsentationen von Bildern und Skulpturen in Räumen wie zum Beispiel im Rathaus. Kunst und Kunstpräsentation in Malsch sollen künftig mehr im Zusammenhang mit anderen Lebensbereichen wie Wirtschaft und Bildung gesehen werden. Hier liegen große Entwicklungsmöglichkeiten. Ziel des Konzeptes ist es, durch die Präsentation von Kunst und die Angebote zur Mitgestaltung von Kunstwerken die Gemeinde zu „verlebendigen“. Das bedeutet aktive Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger und dadurch gleichzeitig Verschönerung des Ortsbildes, also mehrere Facetten zur Aufwertung des Ortes. Die Voraussetzungen in Malsch für einen solchen Prozess sind ausgezeichnet: Ein seit über 20 Jahren aktiver Kunstkreis hat hohes Ansehen auch über die Gemeindegrenzen hinaus erworben. Für einheimische Künstler und Kunstschaffende aus der Region ist das Malscher Rathaus ein anerkannter und geschätzter Ausstellungsort. Viele Kurse des Kunstkreises (neben der VHS) zur eigenen künstlerischen Ausbildung und Aktivität sind überlaufen. Die innerörtliche Wirkung der bisherigen Aktivitäten ist über die üblicherweise angesprochene Klientel hinaus ausbaufähig. Der öffentliche Raum wurde für Präsentationen bisher noch nicht genutzt. Dabei bietet gerade der Straßenraum in Malsch mit seinen vielen Plätzen gute, teilweise hervorragende Chancen für Gestaltung und Präsentation. Die Aufwertung der Ortseingänge als „Visitenkarte“ der Gemeinde sollte ebenfalls in das Konzept eingebunden werden. Inhaltliche Schwerpunkte sind zu diskutieren, allerdings sollte sich die Gemeinde bei der Beschäftigung mit Kunst einen Schwerpunkt, ein „Generalthema“ setzen, das mit der Geschichte und Tradition des Ortes in Verbindung steht. Als großer kommunaler Waldbesitzer, wäre es z.B. sinnvoll im Bereich von Skulpturen den Werkstoff „Holz“ in den Mittelpunkt von Präsentation und Bildungsangeboten (VHS, Kunstunterricht an Malscher Schulen) zu stellen. Als Flächen bieten sich öffentliche Plätze und Grünanlagen, Ortseingänge, nicht genutzte Gewerbeflächen bzw. Privatgrundstücke in Wohngebieten sowie ähnliche Flächen in den Ortsteilen an. Viele dieser Flächen sind ungestaltet und präsentieren sich wie gewachsen. Ebenso sollte die Idee weiterentwickelt werden, die bisher präsentierte „raumgebundene“ Kunst nicht nur periodisch im Rathaus auszustellen, sondern auch andere Räume wie zum Beispiel Ladengeschäfte und Schaufenster – vor allem in der Hauptstraße –, konsequent für Ausstellungszwecke zu verwenden. Punktuelle – auch hin und wieder erfolgreiche – Versuche sollten hier systematisiert werden. Die Einbeziehung der IG Malsch und des Gewerbevereins sollte die Bereitschaft der Eigentümer fördern, sich auf diese Idee ggf. unter der Schirmherrschaft der Gemeinde einzulassen. Die sichtbare Lebendigkeit und Aktivität durch Kunst würde die Einkaufsstraße attraktiver machen und sicherlich Entscheidungen für Geschäftseröffnungen und Kaufverhalten beeinflussen. Ein erfolgreiches Kunstkonzept für die Gemeinde Malsch dient folgenden Zielen:
  • Dem eher unspezifischen Erscheinungsbild des Ortes wird eine aktive Komponente hinzugefügt.
  • Der Ort bekommt in der Außenwirkung einen unverwechselbaren Charakter, bei dem vorhandene Wesensmerkmale (Holz!) auf künstlerischem Gebiet weiterentwickelt werden.
  • Künstler aus Malsch und Umgebung werden intensiv einbezogen.
  • Der Ort erhält auf diese Weise ein attraktives Erscheinungsbild. Die Identifikation der Einwohner mit ihrem Wohnort steigt.
  • Dieser „weiche Standortfaktor“ – Erscheinungsbild – wirkt bei Wohnungssuchenden und Entscheidungen von Gewerbetreibenden mit.
  • Die Belebung der Hauptstraße ist vorrangiges Ziel; hier sind mit relativ wenig aufwendigen Maßnahmen schnell Erfolge zu erzielen.
Abgerundet werden kann das Konzept durch Wettbewerbe und Kooperationen (Akademie Rotenfels, Wilhelmshöhe Ettlingen, ART Karlsruhe) sowie Bildungsmaßnahmen (Kunstkreis, VHS, Schulen). Die örtliche Wirtschaft sollte das Konzept mittragen und ggfs. auch als Sponsor auftreten.
 

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